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1.1. Katalogisierung der recherchierten Familiendaten

1.1.1 Systematik

Von meinem Großvater hatte ich einen  Grundstock an Daten meiner  Vorfahren väterlicherseits erhalten. Zu ihrer Ablage und  Katalogisierung legte ich drei Ordner an – für Geburt, Eheschließung und Tod.

Für eine übersichtliche Erfassung der  Personen und die Erstellung eines Familienstammbaumes installierte ich auf dem PC die entsprechende Software. Ich entschied mich für The Master Genealogist. Leider wird dieses Programm nicht mehr weiterentwickelt und ist nicht mehr auf dem Markt erhältlich.

In die Software wurden von mir eingegeben:

  1. meine persönlichen Daten,
  2. die Daten meiner Eltern
  3. und meiner Großeltern väterlicher- und mütterlicherseits
  4. sowie die Daten der Personen, die ich übernommen hatte.

Durch das Programm wurde jeder Person,  in der Reihenfolge der Eingabe eine ID-Nummer zugeordnet. Ihr Wert hängt ab vom Zeitpunkt der Eingabe.

Zusätzlich teilte ich jeder Person eine Referenznummer zu. Dabei hielt ich mich an die Nummerierung nach Kekulé. 

Der Proband meiner Familienforschung ist mein Sohn mit der Referenznummer  0.001. Weil ich mich aber bei meinen Ausführungen auf dieser Website nur mit meinen Vorfahren auseinandersetzen möchte, habe ich mich als Proband eingesetzt. Meine Referenznummer ist die 1.002. Sie ergibt sich aus der Verdopplung des Ausgangswertes meines Sohnes 1, dem der Wert 1 für die Generation vorangestellt wurde. Nach Kerkulé wäre die Referenznummer für meine Frau, der Mutter meines Sohnes, die 1.003. es ist die Verdopplung des Wertes meines Sohnes plus 1. Alle männlichen Vorfahren eines Probanden haben gerade Zahlen, alle weiblichen Vorfahren ungerade Zahlen.

Es wäre auch von Vorteil gewesen, wenn ich statt mit 002 mit 0002 begonnen hätte. Schon in meiner 7. Generation ist die Zahl vierstellig. Wie aus dem obigen Diagramm ersichtlich ist, geben die ID-Nummern keine Auskunft über die Stellung einer Person in der Ahnentafel. Die ID-Nummer einer Person resultiert daraus, wann ihr Datensatz in das Programm eingegeben wurde. Die Stellung einer Person im Stammbaum kann aber aus der Referenznummer abgeleitet werden.

In meiner Familienforschung gibt es einen Sonderfall – den Implex.

 Implex  = Ahnenverlust - Ahnenverlust, Ahnenschwund oder Implex bezeichnet in der Genealogie (Familiengeschichtsforschung) die Verringerung der tatsächlichen Anzahl der Vorfahren (Ahnen) einer Person gegenüber der theoretisch möglichen Gesamtzahl, wenn innerhalb der Ahnenliste der Person mindestens ein Vorfahre gleichzeitig zwei Ahnenpositionen belegt – es fehlt dann mindestens ein von allen anderen unterscheidbarer Ahne. Die maximal mögliche Anzahl der Vorfahren von Lebewesen mit zweigeschlechtlicher Fortpflanzung in der n-ten Voreltern-Generation beträgt 2 hoch n, beispielsweise für die Urgroßeltern (3. Generation): 2 hoch 3 = 2 × 2 × 2 = 8 verschiedene Urgroßelternteile. Am weitesten verbreitet ist ein Ahnenverlust bei Nachkommen aus Cousin-Cousine-Paarungen (siehe auch Cousinenheirat, Verwandtenheirat). Waren die Eltern einer Person Cousins 1. Grades, haben ihre eigenen Kinder einen Ahnenverlust von etwa 25 Prozent, da sie bereits in ihrer Vorfahren-Generation der Großeltern nur sechs Ahnen haben statt insgesamt acht verschiedenen: Jeweils zwei Großelternteile sind identisch, weil sie die Eltern von einem Geschwisterpaar sind. Diese Verringerung (Schwund) setzt sich in sämtlichen zurückliegenden Generationen fort.

(Wikipedia)

Dieser Implex tritt in meiner Familienforschung bei der Person von Johann Friedrich August SCHULZE 4.002 (69) auf. Beim ihm  sind die Ur-Ur-Großeltern der weiblichen und männlichen Linie die gleichen Personen.  

 

1.1.2 Analoge Dokumentation

Nach Möglichkeit habe ich mir von den Quellen, ob vor Ort in den Pfarrämtern der Kirchen oder in den Archiven, Kopien angefertigt. Diese Kopien habe ich den Ordnern Geburt, Trauung und Tod abgelegt.Ordner

Wobei jede Kopie, zu Geburt oder Tod, mit der entsprechenden ID-Nummer der jeweiligen Person versehen wurde. Die ID-Nummer habe ich gewählt, weil ich nicht nur die Kopien meiner direkten Vorfahren abgelegt habe sondern auch deren Geschwister. Teilweise gibt es zu einem Anlass mehr als eine Quelle – ein Auszug aus dem Kirchenbuch und ein weiterer vom Standesamt. Die Ehepaare erhielten eine Familiennummer. Mit dieser wurde die Kopie der Trauung versehen und im Ordner abgelegt.

Dies sind die Nachweise zur Geburt meines Vaters, Referenznummer 2.004 ID-Nummer 4. Die Kopien wurden versehen mit G 004 im Ordner Geburt abgelegt.

Geburt 2.004 4 familienbuch   Geburt 2.004 4 kirchenbuch
 Auszug aus dem Familienbuch meiner Großeltern  Seiten aus dem Kirchenbuch Klein Gartz

 

 

1.1.3 Digitale Aufzeichnung und Auswertung

Digital dokumentiert habe ich meine Familienforschung in oben genannter Software. Hier habe ich alle relevanten Daten zu meinen Vorfahren abgelegt.

Für diese Website habe ich einen komprimierten Ahnennachweis angefertigt. Allumfassende Angaben zu einer Person habe ich hier erst ab der Generation meiner Großeltern eingegeben.

Zusätzlich habe ich eine pdf-Datei in Form einer Ahnentafel erstellt. Die Darstellung meiner Familienforschung in einer pdf-Datei habe ich vorgenommen, da sie für mich übersichtlicher erscheint. Die pdf-Datei bietet gegenüber  der analogen Ahnentafel mehrere Vorteile. Sie  kann in den Abmaßen individuell angepasst werden. Bei mir wäre ein Ausdruck einer Aufzeichnung bis zur 9. Generation schon 1,00m x 4,50m groß. Wenn es notwendig war, d.h. meine Recherchen gehen über die 9. Generation hinaus, habe ich weitere pdf-Dateien angefügt. Durch ein scrollen im pdf-Dokument wird die Übersichtlichkeit bei einer guten Lesbarkeit gewährleistet. Was ein nicht unwesentlicher Vorteil bei einer pdf-Datei ist, es können Kommentare oder Links über ein Icon eingefügt werden, deren Inhalt sich erst öffnet, wenn das entsprechende Icon angeklickt wird. Dadurch bleibt die Dokumentation einer Familienforschung in Form einer pdf-Datei äußerst übersichtlich und informativ. Es können Zusammenhänge zu Personen, Stellungen von Personen zueinander, anschaulich nachvollzogen werden. Ohne das Dokument  zu wechseln, ist es möglich, relevante Daten durch das Aktivieren eines dazugehörigen Kommentars aufzurufen.

Alle meine analogen Quellen, die abgelegten Kopien und Bilder, wurden von mir digitalisiert und auf der Festplatte gespeichert.

1.2 Die Recherche

Soweit ich mich erinnern kann, sprach mein Großvater, wenn es um seinen Ahnennachweis für seine Beamtenlaufbahn ging, davon, dass der Ursprung unserer Familie im Osten liegt.

Östlich der Altmark befindet  sich die Insel Rügen. Dort gibt es einen Ort Ranzow. Daraus schlussfolgerte ich "messerscharf", das ist der Ort meiner Ahnen. Doch mitnichten.

Mit meinem derzeitigen Kenntnisstand denke ich, er meinte mit Osten, die Herkunft des Vaters meiner Großmutter väterlicherseits, Hermann Theophil ROLOFF 4.018 (49). Er wurde am 08.12.1860 in Rogowo Krs. Thorn geboren. Für ihn konnte mein Großvater keine weiteren Nachweise erbringen. Ich aber hatte bei FamilySearch Erfolg. Nur in diesem einen Fall habe ich diese Quelle genutzt.

Ansonsten habe ich die Pfarrämter direkt angeschrieben und dort vor Ort recherchiert  oder im Archiv der Evangelischen Kirche der Kirchenprovinz Sachsen in Magdeburg. Später habe ich auch schon mal einen Berufsgenealogen mit einer Nachforschung beauftragt. 

Besonders bedanken möchte ich mich bei Frau Corrie Leitz, historias Geschichts- und Austellungsbüro, http://www.historias.de/, für Ihre Untertsützung bei meinen Recherchen.

Bei meinen Nachforschungen zu meinen Vorfahren ging es mir als erstes darum, aus einer bekannten Quelle, den nächst älteren Vorfahren zu ermitteln. Doch dabei blieb es nicht. Die Kirchenbücher gaben ja auch Auskunft darüber, welchen Stand meine Vorfahren hatten und über ihre Wohnorte. All dies muss im Kontext mit den geschichtlichen Zusammenhängen betrachtet werden.   Ein Großteil meiner Vorfahren kam aus einem ländlichen Milieu. Aber es gab auch Leineweber und Landreiter bis hin zu Pfarrern. So recherchierte ich auch zur Lage der Landbevölkerung in der Altmark im 17. - 19. Jahrhundert.

Indem ich mich mit der Geschichte der Zeit, in der meine Vorfahren lebten, befasste sowie den dazugehörigen gesellschaftlichen Verhältnissen,  erfuhr ich Näheres über die Reformation und den Dreißigjährigen Krieg, über Visitation und Konkordienformel. Geschichtlichen Fakten, von denen ich nur vage Kenntnisse hatte. Für mich das Salz in der Suppe einer Ahnenforschung. Die reinen Fakten und Zahlen einer Familienforschung sind für mich das Gerüst, das Skelett, die Betrachtung der geschichtlichen Zusammenhänge zu diesen Fakten und Zahlen sind das Fleisch, die die Beschäftigung mit meinen Vorfahren so interessant machen.

 

Zukunft braucht Herkunft